10,5 Billionen Euro ausstehende Forderungen

Europäische Unternehmen schätzen, dass ihnen Forderungen in Höhe von sage und schreibe 10,5 Billionen Euro offen stehen. Das entspricht fast dem gesamten BIP von Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Das Risiko verspäteter oder unbezahlter Rechnungen steigt und setzt den Cashflow, die Liquidität und das zukünftige Wachstumspotenzial der Unternehmen erheblich unter Druck.

Die ausstehenden Forderungen in ganz Europa werden auf rund 10,5 Billionen Euro geschätzt, was Zweifel an der finanziellen Gesundheit europäischer Unternehmen weckt. Diese Summe entspricht fast dem gesamten BIP Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens und unterstreicht das Ausmaß des potenziellen Risikos. 

Dieser Betrag umfasst alle verkauften Waren und Dienstleistungen, deren Zahlung jedoch noch aussteht. Nach den Erfahrungen von Intrum wird ein Teil dieser Summe wahrscheinlich verspätet oder in einigen Fällen überhaupt nicht bezahlt.

Die Umfrage sammelte zunächst Schätzungen der Befragten bezüglich der gesamten ausstehenden Forderungen und Kredite ihrer Unternehmen und ergab einen Durchschnitt von 1.753 Euro, wobei es je nach Unternehmensgröße erhebliche Unterschiede gab. Im Durchschnitt meldeten KMU 447.900 Euro, während große Unternehmen 5 Millionen Euro meldeten. Unter Verwendung von OECD-Daten oder EG-Daten, falls keine OECD-Daten verfügbar waren, wurden die Ergebnisse auf die 24 Millionen europäischen KMU und 48.000 großen Unternehmen in den 25 untersuchten Ländern hochgerechnet.
Erläuterung: Europas 10,5 Billionen Euro Zahltag. Die Umfrage sammelte zunächst Schätzungen der Befragten bezüglich der gesamten ausstehenden Forderungen und Kredite ihrer Unternehmen und ergab einen Durchschnitt von 1.753 Euro, wobei es je nach Unternehmensgröße erhebliche Unterschiede gab. Im Durchschnitt meldeten KMU 447.900 Euro, während große Unternehmen 5 Millionen Euro meldeten. Unter Verwendung von OECD-Daten oder EG-Daten, falls keine OECD-Daten verfügbar waren, wurden die Ergebnisse auf die 24 Millionen europäischen KMU und 48.000 großen Unternehmen in den 25 untersuchten Ländern hochgerechnet. Diese Hochrechnung ergab eine Gesamtschätzung von 10,5 Billionen Euro mit einem Konfidenzniveau von 95 %.

Was passiert, wenn der Betrag nicht fristgerecht oder vollständig bezahlt wird?

Je länger diese Beträge unbezahlt bleiben, desto größer ist das Risiko für die Betriebsstabilität, die Kostendeckungsfähigkeit und das Potenzial für zukünftige Investitionen in Innovation und Wachstum. Unternehmen müssen sich vorrangig mit Zahlungsverzug befassen, sonst besteht das Risiko von Insolvenzen, Liquiditätskrisen und einem Kaskadeneffekt entlang ihrer Lieferketten. Unternehmen verbringen heute durchschnittlich 73 Werktage mit der Eintreibung verspäteter Zahlungen

Die Kreditrisiken verstehen

Zusammen mit den gestiegenen Zinsen und der galoppierenden Inflation in der gesamten EU stellt dies ein erhebliches Risiko für Unternehmen dar, die zur Aufrechterhaltung ihres Cashflows auf die rechtzeitige Bezahlung ihrer Forderungen angewiesen sind. 

Erschwerend kommt hinzu, dass vielen Unternehmen die Werkzeuge oder Prozesse fehlen, um die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden richtig einzuschätzen. Dieser Mangel an Verständnis erhöht die Wahrscheinlichkeit, Kunden Kredit zu gewähren, die ihren Zahlungsverpflichtungen möglicherweise nicht nachkommen, was das Problem noch weiter verschärft. Laut den Erkenntnissen von fast 10.000 Führungskräften haben mehr als die Hälfte (51 %) der Unternehmen Schwierigkeiten, die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden vollständig zu verstehen.

In einem so komplexen wirtschaftlichen Umfeld wie dem heutigen müssen Unternehmen mehr tun, um ihre Außenstände zu schützen und pünktliche Zahlungen sicherzustellen. 10,5 Billionen Euro an ausstehenden Zahlungen sind nicht nur eine Zahl; sie stellen ein ernstes Risiko für die Liquidität und die langfristige Stabilität in ganz Europa dar.
Andrés Rubio, Präsident und CEO von Intrum

Das Zahlungsverhalten variiert in Europa erheblich

Europäische Unternehmen berichten von einer relativ stabilen Zahlungslücke – der Differenz zwischen den für Zahlungen festgelegten Bedingungen und der tatsächlichen Zeit, die Unternehmen auf den Erhalt von Geldern warten müssen.

Im Jahr 2024 zahlten sowohl der öffentliche Sektor als auch B2B-Unternehmen ihre Rechnungen im europäischen Durchschnitt 16 Tage später als vereinbart.

Payment Gap 2020 - 2024

Länderspezifische Unterschiede im Zahlungsverhalten

Das Zahlungsverhalten ist in Europa sehr unterschiedlich. In einigen Ländern kommt es zu größeren Verzögerungen als in anderen. Laut dem European Payment Report 2024 sind Unternehmen in bestimmten Regionen zunehmendem Druck durch zunehmende Verzögerungen ausgesetzt. 

Lesen Sie: Zahlungsdisziplin: Welche Länder brauchen am längsten, um zu zahlen?


European Payment Report 2024

Möchten Sie mehr erfahren?

Der im Mai 2024 veröffentlichte European Payment Report bietet Einblicke in das Zahlungsverhalten europäischer Unternehmen und untersucht Trends im Zusammenhang mit Zahlungsverzug, Rechnungszahlungspraktiken und dem allgemeinen finanziellen Risiko.

 

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